22.08.2022
Bericht: Edgar Deibert, Heidenheimer Zeitung
Herren I:
Totalausfall und haarsträubend: Was war bloß mit dem FV Sontheim los?
Genau für solche Spiele liebt man Fußball: Bezirksligist FV Sontheim lag bei der TSG Hofherrnweiler II nach sage und schreibe gerade einmal 20 Minute mit 0:3 hinten, um daraus eine 4:3-Führung zu machen. Warum das so war und warum Trainer Sebastian Knäulein dennoch enttäuscht war:
Das ging ja Schlag auf Schlag: Im Auswärtsspiel bei der TSG Hofherrnweiler II kassierte Landesliga-Absteiger FV Sontheim in der 8., 10. und 20. Minute drei Treffer. Während sich TSG-Trainer Christoph Merz wie in einem Traum wähnte, war es für Sebastian Knäulein ein Alptraum. „Die ersten 25 Minuten waren haarsträubend. Man kann schon sagen, dass es ein Totalausfall war“, so der Sontheimer Coach, der es so auf den Punkt bringt: „Wir waren da richtig schlecht. Es war verheerend.“
Seine Mannschaft habe eine Weile gebraucht, um sich auf den Kunstrasen einzustellen. Auf diesem sei ungewöhnlich viel Granulat aufgetragen gewesen. „Meine Jungs sind viel ausgerutscht“, so Knäulein, der die verschlafene Anfangsphase allerdings nicht nur dem Untergrund zuschieben will. „Unsere Pässe waren ungenau, wir haben die Bälle teilweise dem Gegner in die Füße gespielt. Oder die Pässe waren zu scharf gespielt. Am Anfang haben wir den Ball auch zu lange gehalten“, so der 41-Jährige.
Hammertor von Daniel Gentner
Ein Weitschusstor von Daniel Gentner (38.) aus knapp 20 Metern zum 1:3 war allerdings so eine Art Hallo-Wach-Effekt. „Mit der Zeit hatten wir uns besser eingestellt und darauf konzentriert, wie wir Fußball spielen wollen“, so Knäulein. Sontheim ließ den Ball nun besser laufen. Und stand auch in der Abwehr sicherer. Noch vor der Pause stellte Fabian Matuschek den Anschluss her (44.), ehe Tobias Hörger das 3:3 gelang (56.).
Der FV Sontheim dreht das Spiel
Und mehr noch, der FV Sontheim drehte durch den zweiten Treffer von Fabian Matuschek in der 64. Minute das Spiel. Zum Sieg sollte es aber nicht reichen, da die Gastgeber nach einem schön herausgespielten Angriff den 4:4-Endstand erzielten (86.).
„Es war eine riesen Aufholjagd. Und dennoch ist man erst einmal enttäuscht“, lässt Knäulein wissen. „Wir hätten vorher den Sack zumachen können. Daher fühlt es sich eher wie eine Niederlage an.“ Dennoch sei das 4:4 für Hofherrnweiler II nicht unverdient gewesen.