Mit einer Meister- und Abstiegsrunde?
27.05.2021
Herren I:
In der Landesliga könnte es ein alternatives Spielmodell geben, mit mehr Absteigern als üblich.
25. Oktober 2020: Das Datum des letzten Spiels hat Hannes Blank natürlich im Kopf. „Ein 4:0 gegen Weilimdorf“, sagt der 27-Jährige, der zusammen mit Peter Korn die Fußballabteilung des FV Sontheim leitet. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurde die Saison 2020/21 letztlich nach rund einem Drittel ohne Wertung abgebrochen.
Nun richtet sich der Blick auch beim FVS auf die Saison 2021/22. Aufgrund der sinkenden Inzidenzwerte hoffen auch die Fußballer, dass sie wieder normal spielen können. Geht man von einer klassischen Variante und 20 Teams in der Landesliga, Staffel 2, aus, soll die Saison am 7./8. August starten. Ende ist dann – drei englische Wochen inklusive – am Wochenende 11./12. Juni 2022.
Dieser gewohnte Modus hat dabei einen großen Nachteil:
Risiko durch Corona und vermehrte Spielausfälle im Winter. Eine dritte Saison, die aufgrund der Pandemie abgebrochen werden muss, soll es aber möglichst nicht geben.
Daher hat sich der Württembergische Fußballverband (WFV) auch Gedanken über ein alternatives Spielsystem gemacht. Bei diesem soll es im Anschluss an eine „Einfachrunde“ eine Meister- und eine Abstiegsrunde geben (jeweils zehn Mannschaften). Der große Vorteil: Statt 38 soll es dann nur noch 28 Spieltage geben.
Blank denkt auch, dass es schwierig werde, ein klassisches Modell allein aufgrund der Anzahl an Mannschaften zu Ende zu spielen. Andererseits: In der Abstiegsrunde sollen von zehn Teams am Ende sieben absteigen. „Das ist schon krass“, sagt der Sontheimer Abteilungsleiter, der scherzhaft anfügt: „Ich rechne jetzt nicht damit, dass wir es in die Aufstiegsrunde schaffen.“
Sportlich fairer sei es, eine Hin- und Rückrunde auszuspielen. Ohnehin: Sontheim ist besonders heimstark. Dieser Vorteil würde bei der klassischen Variante deutlich weniger zum Tragen kommen, da in der Einfachrunde ausgelost wird, ob es ein Heim- oder ein Auswärtsspiel gibt.
Die verschärfte Abstiegsregelung sieht man beim SV Neresheim kritisch. Daher hat man beim SVN einen Antrag gestellt, den verschärften Abstieg auf drei Jahre zu verteilen, sagt Stefan Aubele. „Jeder schaut erst auf sich selbst. Aber wir hocken alle in einem Boot.“ Das Neresheimer Saisonziel sei dabei der Klassenerhalt. Am besten über einen einstelligen Tabellenplatz. „Mit dem Kader ist es schon erreichbar“, ist Aubele überzeugt. Dieser soll punktuell verstärkt werden.
Auch beim FV Sontheim tut sich etwas. So stößt Mario Laubmeier von der SG Herbrechtingen/Bolheim dazu. Der 28-Jährige hat beim FCH II oder dem SSV Ulm in der Oberliga gespielt, ehe ihn eine langwierige Verletzung, die er beim FC Gundelfingen erlitt, ausbremste. Nach einem Comeback in der untersten Liga möchte Laubmeier noch einmal in einer höheren Spielklasse angreifen.
Timo Stein kehrt vom Bezirksligisten SC Hermaringen nach sieben Jahren zurück zum FV Sontheim. Der 31-Jährige ist zudem als Trainer beim FVS tätig. Zudem probiert es Tim Liebert (SV Altenberg) beim FVS. Aus der Jugend des FC Gundelfingen kommt Elvir Arslanovic.
Und wie es Tradition ist, setzt der FV Sontheim verstärkt auf Spieler aus der eigenen Jugend. Vier oder fünf sollen im Landesligateam mittrainieren.
Bericht: Edgar Deibert, Heidenheimer Zeitung