Herren I: Martin Rebhan als Glücksbringer zurück beim FVS

22.05.2023

Bericht: Edgar Deibert, Heidenheimer Zeitung

Bild: Oliver Vogel, Heidenheimer Zeitung

Herren I:

„Glücksbringer“ für den FV Sontheim: Warum Martin Rebhan beim Spitzenspiel in Nattheim die Tränen kamen

Fußballverrückt! Ja, das ist Martin Rebhan. Von der Aufstiegsfeier des SV Darmstadt ging es für den 49-Jährigen zum FCH-Spiel und einen Tag drauf nach Nattheim, wo „sein“ FV Sontheim antrat. Warum der ehemalige Sontheimer Co-Trainer das tut, warum er so emotional dabei ist und was er dem FCH und dem FV Sontheim prophezeit:

Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust! Angelehnt an Goethes Faust könnte man bei Martin Rebhan auch sagen, dass bei ihm drei Seelen in seiner Brust „wohnen“. Der 49-Jährige ist leidenschaftlicher Fan von drei Fußballvereinen: des SV Darmstadt, des 1. FC Heidenheim und des FV Sontheim. Beim aktuellen Tabellenführer der Bezirksliga war Rebhan eineinhalb Jahre lang Co-Trainer in der Landesliga, bis es ihn Ende 2021 mit seiner Frau Heike nach Darmstadt zog.

Nun könnte man durchaus sagen: eineinhalb Jahre? Was ist das schon? Für „Rebes“, wie Martin Rebhan gerufen wird, ist der FVS aber eine Herzensangelegenheit. „Meine Heimat ist Darmstadt. Ich liebe aber den FV Sontheim. Ich bin Sontheimer“, betont er. Und Rebhan hat auch eine ganz besondere Verbindung zum FCH, schließlich hat er mit Trainer Frank Schmidt einst beim 1. FC Nürnberg gekickt. Kein Wunder also, dass Trikots dieser Vereine bei ihm zu Hause an der Wand hängen.

Alle drei Vereine unterstützte er im jeweiligen Aufstiegskampf. Und das an einem Wochenende. Am Freitag war Rebhan beim SV Darmstadt, der den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machte. Rebhan hat auch gute Kontakte zum SVD, dessen Mannschaft die Zweitliga-Meisterschaft auf Mallorca feierte. „Die Bilder bleiben aber unter Verschluss“, sagt Rebhan und muss laut lachen. Was auf Mallorca passiert…

Mit zwei Kumpels ging es für ihn am Samstag weiter nach Heidenheim zum FCH-Heimspiel gegen Sandhausen. „Wir haben leider keine Karten mehr bekommen und uns das Spiel privat angeschaut. Nach einer Geburtstagsparty in Sontheim waren wir in Heidenheim, wo wir auch mit Peter Barth gefeiert haben“, erzählt Rebhan. „Das war einfach schön.“

Doch damit nicht genug. Beim Bezirksliga-Spitzenspiel zwischen der TSG Nattheim und dem FV Sontheim drückte Rebhan am Sonntag seinen Sontheimern die Daumen. „Ich durfte auch bei der Mannschaftsbesprechung dabei sein. Das war schon geil. Das ist meine Truppe. Da kommen mir immer gleich die Tränen.“ Nach dem „völlig verdienten“ Sieg „seiner“ Sontheimer habe er gar nicht die Rückreise antreten wollen. „Für mich war es ein Traum. Da werde ich immer gleich emotional“, sagt „Rebes“.

Mit Darmstadt hat er bereits ein Team, das in seiner Brust wohnt, zum Aufstiegs geschrien. Und Rebes ist davon überzeugt, dass der FCH es den Darmstädtern nachmacht („Der FCH macht das Ding, auf jeden Fall!“). Das sei auch beim FV Sontheim keine Frage. „Die machen das klar gegen Bargau“, blickt Rebhan auf das kommende Spitzenspiel zwischen dem FV Sontheim und dem 1. FC Germania Bargau (beide haben 64 Punkte) am Sonntag, 4. Juni.

Sollten die Sontheimer gewinnen, wäre ihnen die Meisterschaft aufgrund des weitaus besseren Torverhältnisses einen Spieltag vor Saisonende nur noch theoretisch zu nehmen. „Da bin ich leider beruflich verhindert. Aber eine Woche komme ich zum letzten Spiel in Schwabsberg“, kündigt Rebhan an. Zudem war er vor einigen Wochen schon beim Sontheimer Sieg in Dorfmerkingen dabei. Ob er eine Art Glückbringer ist? „Absolut“, sagt Rebhan – und lacht.

Doch es geht noch mehr, natürlich. Mallorca ruft nämlich. Anfang Juni geht es für die Sontheimer auf die Urlaubsinsel – und Martin Rebhan darf da natürlich nicht fehlen. Auch das wird sicherlich legendär. Genauso, wie sein jüngster Trip: drei Mannschaften an drei Tagen. „Ich weiß es gar nicht in Worte zu fassen“, so Rebhan. „Ein kleiner Wehrmutstropfen war, dass Fürth gegen den Hamburger SV nicht gewonnen hat.“ (Der FCH hätte dann vorzeitig als Aufsteiger festgestanden.)

Training von Ernstfällen während eines Fluges

Seit 18 Jahren ist Martin Rebhan in der Luft. Oder besser gesagt, als Flugbegleiter bei Langflügen für die Lufthansa im Einsatz. Als Purser ist er Vorgesetzter aller Flugbegleiter. Er startet von Frankfurt am Main aus. Schon früher war der 49-Jährige im Krisenmanagement tätig, seit März ist er zudem SEP-Trainer, in Englisch: Safety and Emergency Procedure. Sieben Monate im Jahr schult Rebhan das Personal auf dem A380 und dem A330 für Gefahrensituationen wie Rauch- oder Feuerentwicklung. Die anderen fünf Monate fliegt Rebhan mit.