Der Favoritenkreis in der Bezirksliga

15.08.2023

Bericht: Jochen Gerstlauer, Heidenheimer Zeitung

Herren I:

Start in der Bezirksliga: Zwei von fünf im Titelrennen?

Es kann also endlich wieder losgehen! Die Trainer des FV Sontheim, der TSG Nattheim, der SG Heldenfingen/Heuchlingen, der TSG Schnaitheim und des TV Steinheim geben einen Saisonausblick. Was das mit Geheimfavoriten und einer 100-Jahr-Feier zu tun hat:

Und da waren es nur noch fünf Mannschaften in der Bezirksliga. Mit dem SC Hermaringen, den VfL Gerstetten und den AC Milan Heidenheim stiegen gleich drei Teams aus dem Landkreis Heidenheim ab. Mit dem TV Steinheim kam aber immerhin ein neues Team als Aufsteiger dazu.

TSG Nattheim: Was folgt nach Platz zwei in der Vorsaison?

Als Vizemeister der vergangenen Saison durfte die TSG Nattheim an der Aufstiegs-Relegation zur Landesliga teilnehmen, scheiterte allerdings. Neue Runde, neues Glück? Maximilian Laible ist da gewohnt zurückhaltend. „Wir wollen so lange wie möglich oben mitspielen und schauen, was am Ende rauskommt“, hält sich der Nattheimer Trainer eher bedeckt. Kenner der Szene wissen aber, wie ehrgeizig der 37-Jährige ist und wie akribisch er arbeitet. Angesichts der letzten beiden Jahre, in denen die TSG Nattheim die Plätze vier und zwei belegte, soll es sicherlich endlich eine Liga höher gehen.Bei den Favoriten nennt Laible die SG Bettringen und den FV Sontheim. Zudem: „Für mich zählt aber auch Unterkochen oder Heldenfingen/Heuchlingen zu den Geheimfavoriten“, sagt der Nattheimer Coach, der die Bezirksliga so eng wie noch nie sieht.

FV Sontheim: Das große Jubiläum im Blick

In einem engen Meisterschaftsrennen der Vorsaison stand der FV Sontheim zwei Spieltage vor Schluss noch auf dem ersten Platz. Nach zwei Niederlagen in Folge rutschte das Team von Trainer Sebastian Knäulein noch auf den dritten Rang ab. Auch deshalb sagt der 42-Jährige: „Wir möchten wieder bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen, aber man darf sich natürlich nicht allzu viele Ausrutscher erlauben.“ Neben der TSG Nattheim nennt Knäulein auch Landesliga-Absteiger Bettringen und den FV Unterkochen zum Favoritenkreis.

Neuzugänge hat Sontheim unter anderem vom VfL Gerstetten mit Markus Gentner (aktuell noch verletzt), Timm Riedling und Edis Yoldas bekommen. Aus der eigenen Jugend kommt mit Timo Mühlberger ein hoffnungsvolles Talent dazu. Mit Steffen Sapper hat Sontheim nur einen Abgang zu verzeichnen, der aber laut Knäulein schon eine größere Lücke reißt. „Insgesamt will ich an die Rückrunde der vergangenen Saison anknüpfen“, sagt der Sontheimer Coach. Wenig verwunderlich bei nur zwei Niederlagen und 55 geschossenen Toren in 15 Spielen. Im Hinblick auf die 100-Jahr-Feier des FV Sontheim im kommenden Jahr, wäre ein Aufstieg sicherlich ein schönes Jubiläumsgeschenk.

SG Heldenfingen/Heuchlingen: Stürmer Nico Hering ist zurück

Für Daniel Mack von der SG Heldenfingen/Heuchlingen lief die Rückrunde ähnlich stark wie für den FV Sontheim. Am Ende wurde es ein sehr starker vierter Platz.

Einige Spieler wie Baris Acikgöz (23 Saisontore) oder Elvir Arslanovic ragten heraus. Dementsprechend kann man sich vorstellen, dass sie auf der Wunschliste anderer Vereine auftauchten. Beide bleiben der SG Heldenfingen/Heuchlingen aber treu. In puncto Neuzugänge hat Heldenfingen/Heuchlingen mit Kawa Demirdüken von der SG Burberg/Hohenmemmingen und Jakob Munz aus Bissingen hoffnungsvolle Talente dazubekommen. Zudem ist Stürmer Nico Hering nach seiner schweren Verletzung aus der letzten Saison wieder fit.

Die Vorbereitung bezeichnet Daniel Mack, der mit seiner Mannschaft in diesem Jahr in der Sommervorbereitung erneut den Albpokal gewinnen konnte, als eher schleppend. „In den Ferien ist es immer am schlimmsten, wenn man dann mit zehn oder elf Spielern im Training steht“, so Mack, der aber insgesamt schon zufrieden ist.

Bei den Favoriten legt sich Mack auch auf die üblichen drei Verdächtigen fest. „Sontheim, Bettringen und Nattheim sehe ich ganz vorne dabei“, ist sich Mack sicher. Auf das Saisonziel angesprochen stapelt Daniel Mack dann doch tief. „So schnell wie möglich viele Punkte holen und dann schauen, was nach oben geht.“

TSG Schnaitheim: Bock auf einen einstelligen Tabellenplatz

Paul May war dagegen mit seiner Vorbereitung sehr zufrieden. „Die Spieler ziehen super mit und die Einstellung passt und auch die Testspiele waren gut“, so der Trainer der TSG Schnaitheim, die fünf Abgänge zu verzeichnen hat. So hat zum Beispiel Torwart-Urgestein Heiko Karnisky seine Karriere beendet.

Dafür haben die Schnaitheimer mit Denis Baum (zuletzt viele Jahre beim VfL Gerstetten) einen erfahrenen Torwarttrainer gewinnen können, der im Ernstfall sicherlich noch zwischen die Pfosten stehen könnte. Zudem hat die TSG „junges Blut“ aus der eigenen U19 mit drei Spielern und zwei junge Talente aus Hofherrnweilers U19 dazu bekommen. Als Favoriten sieht auch Paul May klar den FV Sontheim, die SG Bettringen und die TSG Nattheim. Beim Thema Saisonziel hat der Schnaitheimer Coach eine klare Vision. „Bock im Training, Bock im Spiel und dann ein einstelliger Tabellenplatz.“

TV Steinheim: Nicht unter Wert verkaufen

Einziger Aufsteiger aus dem Landkreis Heidenheim ist der TV Steinheim, der souverän die Meisterschaft in der Kreisliga A3 feiern konnte. Und nun? „Die Ergebnisse in den Testspielen waren nicht so gut, aber mit den Möglichkeiten, die wir haben, bin ich trotzdem zufrieden mit der Vorbereitung“, sagt Trainer Nico Schuska, der im Moment einige verletzungsbedingte Ausfälle verkraften muss. 

Neuzugänge hat Schuska einige dazubekommen und nach eigener Aussage haben sie sich sehr gut eingefügt. Beim Thema Favorit sagt Schuska mit einem Augenzwinkern. „Wir sind definitiv kein Meisterschaftsfavorit.“

Auch der 44-Jährige nennt die üblichen drei Verdächtigen, wobei er auch Unterkochen durchaus im vorderen Bereich der Tabelle sieht. Beim Thema Saisonziel meinte der Steinheimer Coach: „Natürlich wollen wir den Klassenerhalt, bestmöglich abschneiden, uns nicht unter Wert verkaufen, nicht blamieren und eine saubere Runde spielen.“