23.08.2022
Bericht: Edgar Deibert, Heidenheimer Zeitung
Herren I:
Gerstetten gegen Sontheim: Der nächste Favorit sagt Adiós
In der 3. Runde des Bezirkspokals treffen mit dem VfL Gerstetten und dem FV Sontheim am Mittwoch, 24. August, zwei Titelfavoriten aufeinander. Warum Gerstettens Trainer, Patrick Bartak, auch gerne mal „keine Ahnung“ antwortet, wieso Sontheims Coach, Sebastian Knäulein, an ein Torfestival glaubt und wer das Sontheimer Tor hüten wird:
Was ist mit den Favoriten bloß los? Jedes Jahr spielen Mannschaften aus den drei untersten Klassen um den Bezirkspokal, Teams aus den Kreisligen B und A sowie aus der Bezirksliga. Die Bezirksligisten, davon gibt es 16, gelten als favorisiert. Doch in dieser Saison haben es nur acht in die 3. Runde des Wettbewerbs geschafft.
Im Vorjahr waren es noch zehn, davor immerhin elf. Patrick Bartak hat seine eigene Theorie, woran dies liegen könnte. Aufgrund der Pandemie und der damit letztlich zusammenhängenden „englischen Wochen“, heißt also zwei Spielen pro Woche – und dies über mehrere Wochen hinweg – sei der Pokalwettbewerb womöglich für das ein oder andere Team nur noch eine Mehrbelastung, vermutet der Trainer des VfL Gerstetten. „Vielleicht hat die Motivation für den Pokal darunter gelitten.“
Anders bei den Gerstettern, die am Mittwoch, 24. August, in der 3. Runde den Ligakonkurrenten FV Sontheim empfangen (19 Uhr): „Wir wollen die vollen PS auf die Straße bringen“, bedient sich Bartak eines Bildes aus dem Rennsport. Beide Teams zählen dabei zu den Mannschaften, die in der Bezirksliga um die Meisterschaft mitspielen sollten. Und beide stehen für Offensivfußball. Können die Zuschauer somit mit einem Torfestival rechnen? „Keine Ahnung“, zeigt sich Bartak gewohnt pragmatisch. „Bei vielen Spielen, an die es eine große Erwartungshaltung gibt, enden klassisch 0:0. Vielleicht geht’s ja auch bei uns ins Elfmeterschießen.“
Spiel ist ein „Meilenstein“
Dabei sieht allerdings auch Bartak, vor dem Hintergrund des bisherigen „Favoritensterbens“, die Partie als eine ganz besondere an: „Das Spiel gegen Sontheim ist schon ein Meilenstein und könnte ein Finalniveau haben.“
Auch Sebastian Knäulein ist es natürlich nicht entgangen, dass ungewöhnlich viele Bezirksligisten aus dem Pokalwettbewerb bereits ausgeschieden sind. „Man könnte schon den Eindruck gewinnen, dass dieses Mal ein Kreisligist gewinnen soll“, scherzt der Coach des FV Sontheim, der dem Duell mit dem VfL Gerstetten entgegenfiebert. „Irgendwann trifft man sowieso auf die stärksten Mannschaften“, so der 41-Jährige.
Dabei hofft er auf ein attraktives Spiel für die Zuschauer. Also tatsächlich ein Torfestival? „Beide Teams würden es zumindest hergeben“, sagt Knäulein zu den Voraussetzungen. „Beide Mannschaften sind ja eher offensiv ausgerichtet und hätten die Spieler dafür. Also könnte es ein Torfestival werden.“
Der Sontheimer Coach hebt dabei die individuelle Klasse des VfL Gerstetten hervor. „Man muss abwarten, wie sie als Mannschaft zusammenwachsen. Es ist ja die Herausforderung aus verschiedenen Charakteren ein Team zu formen. Das dauert normalerweise eine Weile“, so Knäulein, der sich zugleich auf eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte freut (trainierte den VfL in den Spielzeiten 2018/2019 und 19/20). „Es ist immer schön zurückzukehren.“ Er freue sich zum Beispiel auf Hans Mültz (ehemaliger Abteilungsleiter des VfL, arbeitet noch zusammen mit dem aktuellen Abteilungsleiter, Stephan Ciupke) sowie Spieler wie Kapitän Jonas Eckardt, Torhüter Denis Baum oder Marcel Kässmeyer.
Alois Reinelt im Sontheimer Tor
Um den Platz im Sontheimer Tor gab es ein enges Rennen zwischen Alois Reinelt und Matthias Grandel. Dieser kehrte vom SV Asselfingen zurück und verdängte den bisherigen Stammtorhüter zunächst auf die Bank. Im ersten Bezirksligaspiel brach sich Grandel aber die Mittelhand. Somit kehrte Reinelt ins Tor zurück. Es gebe keine klare Nummer eins, erklärt Trainer Sebastian Knäulein. Jeder Torhüter habe seine Stärken. Beide sollen Spielzeit bekommen.