Landesliga: Englische Woche beim FVS - der TSV Bad Boll zum Nachholspiel zu Gast

08.03.2022

Bericht: Edgar Deibert, Heidenheimer Zeitung

Herren I:

Teamcheck FV Sontheim: Bringen die Rückkehrer die Wende gegen Bad Boll?

Zuletzt bezogen die Landesliga-Fußballer regelrecht Prügel. Doch einiges spricht für eine Trendumkehr. Was Kapitän Jonathan Mack damit zu tun haben könnte und wie die Situation vor dem Heimspiel gegen Bad Boll am Mittwoch ist, verraten Trainer Sebastian Knäulein und Spieler Tobias Hörger:

Oh Gott, oh Gott! Ein Redakteur, der beim Training vorbeischaut? Da bleiben Witze nicht aus: „Braucht es etwa eine Schlagzeile?“, hieß es aus dem Umfeld des FV Sontheim. Nein, das nicht. Der FV Sontheim sorgt auch so für Schlagzeilen, für viele sportliche – und manchmal auch für welche abseits des Platzes. Dabei ist es so: Im Herren-Amateurbereich stellen die Sontheimer im Landkreis Heidenheim die ranghöchste Mannschaft. Und diese steckt in einer besonderen Situation, was sich schon an der Trainingsbeteiligung ablesen lässt. Gerade einmal 13 Spieler durfte Coach Sebastian Knäulein am Montagabend, 7. März, begrüßen. Es war zugleich die Abschlusseinheit vor dem Nachholspiel am Mittwoch, 9. März, gegen den TSV Bad Boll (19 Uhr).

Zuletzt kassierte der FVS gegen den SV Ebersbach/Fils, einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, eine 1:4-Niederlage, bei der er erneut auf einige Leistungsträger verzichten musste. Ähnlich war es auch beim 0:8 gegen Oberensingen eine Woche zuvor. Verbessert sich die personelle Situation für Mittwoch? „Es kommen einige Spieler wieder zurück, dafür fallen andere wieder aus“, sagt Knäulein.

Die aktuelle Situation

An dieser unverschuldeten Unbeständigkeit lässt sich auch festmachen, warum der FV Sontheim in der Tabelle da steht, wo er gerade eben steht: 14. Platz und damit der erste Abstiegsrang. Wobei es auf den Relegationsplatz (SV Neresheim) nur ein Punkt Rückstand ist. Auf das sprichwörtlich „rettende Ufer“ sind es nur zwei Zähler (SSG Ulm, hat aber ein Spiel weniger absolviert).

Der Saisonverlauf

Nach einem relativ guten Start und sieben Punkten aus fünf Spielen fielen bei den Sontheimern bereits in der Hinrunde reihenweise Stammspieler aus. Es folgte eine schwierige Phase, in der der FVS nur zwei Zähler aus sieben Partien holte. Dann kehrte aber unter anderem Kapitän Jonathan Mack zurück und Sontheim verlor sieben Spiele lang nicht mehr (vier Siege, drei Unentschieden). Auch dank dieses Zwischenspurts ist die Ausgangslage des FVS nicht aussichtslos.

„Man kann schon sagen, dass es eine Saison der Extreme ist“, fasst Knäulein zusammen. „Im Sommer musste ich manchen Jungs für Vorbereitungsspiele absagen, weil ich nur 22 spielen lassen kann. Und wir waren da permanent 24, 25 Leute“, erinnert sich der Trainer.

Das Coronaproblem

Doch dann kamen Verletzungen, vor allem langfristige, dazu. Knäulein vermutet, dass diese mit der langen Coronapause zusammenhängen. Auch während der Saison infizierten sich Spieler mit dem Coronavirus. „Man weiß nicht, in welchem körperlichen Zustand sich die Jungs befinden, wenn sie aus der Quarantäne zurückkommen, wie weit sie in die Belastung gehen können“, so der 40-Jährige. „Es ist wichtig, dass die Spieler zu sich selbst, der Mannschaft und mir fair sind, und es sagen, wenn es ihnen nicht gut geht.“

Das Stammelf-Problem

Der FV Sontheim stellt im Herrenbereich drei Mannschaften, was beachtlich ist. Aus der „Zweiten“, die zwei Klassen tiefer in der Kreisliga A3 spielt, werden immer wieder Fußballer ins Landesligateam hochgezogen. In der laufenden Runde kamen beim FV Sontheim in der Landesliga insgesamt 30 Spieler zum Einsatz. Dies ist zum einen ein Vorteil, allerdings auch ein Nachteil.

Zum einen konnte sich zuletzt aufgrund der zwangsläufig hohen Fluktuation keine richtige Stammelf einspielen. „Das allerwichtigste im Fußball ist die Kommunikation der Spieler untereinander“, sagt Knäulein. „Jeder muss wissen: Wie verhält sich mein Nebenmann in bestimmten Situationen? Wer geht eher tief, wer in die Breite? Wer will einen flachen, wer einen langen Pass? Wir kennen uns untereinander, aber trotzdem ist es etwas anderes, wenn man buntgewürfelt auf dem Platz steht“, so der Trainer. „Es dauert einfach, bis es ineinandergreift. Und das tat es zuletzt nicht so gut.“

Drei Beispiele

Gegen Oberensingen liefen Steven und Rene Färber als Doppelsechs auf, gegen Ebersbach waren es Daniel Gentner und Rene Färber. „Auch auf der Zehnerposition mussten wir ständig wechseln, in der Innenverteidigung ebenfalls. Das sind zentrale Positionen, die man nur schwer ersetzen kann.“

Ähnlich beschreibt es Tobias Hörger. „Gerade ist extrem schwierig, weil wir keinen Rhythmus reinbekommen, die Automatismen greifen nicht im Spiel“, so der 26-Jährige. „Wir schaffen es momentan leider nicht, dass 16, 17 Leute regelmäßig im Training sind und dann auch spielen. Wir haben jede Woche eigentlich eine andere Aufstellung.“

Die Mutmacher

Hörger setzt auf die Rückkehr des Kapitäns. Jonathan Mack fehlte dem FV Sontheim aus verschiedenen Gründen länger, könnte aber gegen Bad Boll seine Rückkehr feiern – je nachdem, wie sein Fitnessstand ist. „Er macht auch die größten Prozente aus“, sagt Hörger über Jonathan Mack. Zum anderen setzt Hörger auch auf Joshua Leoff, der ebenfalls lange Zeit ausfiel. „Ich glaube, dass wir die Stabilität wieder reinbekommen werden. „Am Ende werden wir überm Strich stehen. Davon bin ich felsenfest überzeugt.“

Vor der Saison prophezeite die HZ: „Das Saisonziel des FV Sontheim lautet Klassenerhalt. Alle Leistungsträger konnten gehalten werden. Sollten diese von Verletzungen verschont bleiben, ist der verstärkten Sontheimer Mannschaft aber durchaus ein einstelliger Tabellenplatz zuzutrauen.“

Vom Verletzungspech blieben die Sontheimer nicht verschont. Trotz der aktuell angespannten personellen Lage sollte dem FVS der Klassenerhalt allerdings gelingen. Ein einstelliger Tabellenplatz ist aber nicht unmöglich: Auf Platz neun sind es sieben Punkte Rückstand, wobei Waldstetten ein Spiel mehr bestritten hat.

 

Landesliga: Niederlage in Ebersbach

07.03.2022

Bericht: Markus Benz, FV Sontheim

FV Sontheim: Nur Torwart Lasse Kuhn glänzt beim 1:4 beim SV Ebersbach/Fils

Positiv betrachtet: In der Tabelle ist der abstiegsbedrohte FV Sontheim durch die Niederlage beim SV Ebersbach/Fils nicht abgerutscht. Dabei hatte das Spiel einiges zu bieten:

Aufgrund einiger Corona-Fälle innerhalb der Mannschaft hatte es der FV Sontheim vergeblich versucht, eine Verlegung der Partie beim SV Ebersbach/Fils zu erwirken. Letztlich kassierten die Gäste beim direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt eine auch in dieser Höhe völlig verdiente Niederlage.

Die Gastgeber spielten von Beginn an mit viel Elan nach vorne und nutzten bereits in der 8. Minute ihre erste Möglichkeit zur frühen Führung. Eine Flanke von Berk Baybüyük konnte Petar Vidovic ohne Probleme aus zwei Metern einköpfen.

Nur vier Minuten später kassierte n die Gäste schon den zweiten Gegentreffer. Dieses Mal war es Moritz Ross, der im Anschluss an einen Freistoß ebenfalls per Kopf erfolgreich war. Nachdem Noah Eberhardt auf der eigenen Torlinie noch klären konnte (15.) und Roos in der 28. Minute völlig freistehend den Ball am Sontheimer Tor vorbei hob, konnte sich der FV anschließend zwar etwas befreien, allerdings wollte in der Offensive nicht viel gelingen, um die sichere Abwehr der Gastgeber vor ernsthafte Probleme zu stellen.

Nachdem Baybüyük in der 50. Minute eine weitere gute Einschussmöglichkeit der Hausherren ungenutzt ließ, gelang dem FV mit seiner ersten und auch einzigen Möglichkeit im gesamten Spiel in der 57. Minute der Anschlusstreffer. Nach einem Eckball von Kapitän Daniel Gentner war Tobias Hörger zum 1:2 erfolgreich.

Kuhn pariert einen Elfmeter

In der 61. Minute parierte Sontheims Torhüter Lasse Kuhn einen Foulelfmeter von Jozef Kqiraj vorzüglich. Nachdem Kuhn in der 68. Minute erneut auf dem Posten war und einen gefährlichen Schuss von Fabian Falzone entschärfen konnte, war es in der 80. Minute Manuel Tamas, der auf 3:1 für Ebersbach erhöhen konnte.

Mit dem zweiten Foulelfmeter sorgte erneut Tamas in der 85. Minute für den 4:1-Endstand. Sontheims Trainer Sebastian Knäulein musste anerkennen, dass gegen einen gut spielenden Gegner nach einer schwachen Sontheimer Anfangsphase nichts zu holen war.

Bereits am Mittwoch, 9. März, hat der FV den TSV Bad Boll in Sontheim zu Gast. Spielbeginn ist um 19 Uhr.

 

Landesliga: Keine Spielabsage möglich, der FVS muss trotz des großen Corona-Ausbruchs spielen

04.03.2022

Bericht: Dominik Florian, Heidenheimer Zeitung

Herren I:

Die Entscheidung zur Absage der Partie des FV Sontheim steht fest

Nach einigen coronabedingten Ausfällen im Team hat Fußball-Landesligist FV Sontheim die Absetzung seiner Partie beim SV Ebersbach beantragt. Der WFV hat mittlerweile über das Gesuch der Sontheimer entschieden.

Bis zum gestrigen Freitag hatten die Verantwortlichen von Fußball-Landesligist FV Sontheim noch die Hoffnung, dass das Spiel beim SV Ebersbach morgen Nachmittag (15 Uhr) noch verlegt wird. Wegen eines Corona-Ausbruchs in der ersten Mannschaft hatte der FVS eine Absetzung des Partie beantragt. Die zuständige Task Force des Württembergischen Fußball-Verbands lehnte das Gesuch aber ab. „Das Spiel bleibt angesetzt, weil wir nach der Regelung des WFV noch genug Spieler haben“, sagt FVS-Abteilungsleiter Hannes Blank. Laut der Vorgabe des Verbands kann ein Verein ein Spiel nur dann absagen, wenn der Kader weniger als 16 einsatzfähige Spieler zählt. Als nicht-einsatzfähig gelten dabei nur an Corona infizierte und in Quarantäne befindliche Akteure.

Bereits bei der Heimspielniederlage gegen den TSV Oberensingen fehlten den Sontheimern mehr als ein Dutzend Spieler. „Für das Wochenende haben wir vielleicht elf oder zwölf fitte Landesligafußballer  im Kader“, sagt Blank, „Wir werden aber eine Mannschaft aufs Feld bringen.“ Der FV Sontheim kämpft derzeit als 14. um den Klassenverbleib.

Allgemeines: Corona-Ausbruch bei unseren aktiven Herren

02.03.2022

Bericht: Dominik Florian, Heidenheimer Zeitung

Herren I:

Warum der FV Sontheim sein Spiel gegen Oberensingen nicht absagen konnte

Obwohl Fußball-Landesligist FV Sontheim mehrere Corona-Fälle im Team zu beklagen hatte, konnte er sein Spiel gegen den TSV Oberensingen nicht absagen. Welche Regelung eine Absetzung verhindert hat, warum der FVS wegen des Fairplay-Gedankens nun in der Zwickmühle steckt und weshalb eine Verschiebung der nächsten Partie doch möglich ist:

Hat sich das Fairplay gelohnt? Diese Frage haben sich die Verantwortlichen des FV Sontheim in diesen Tagen das ein oder andere Mal gestellt. Am vergangenen Sonntag setzte es für den Fußball-Landesligisten im Heimspiel gegen den TSV Oberensingen eine herbe 0:8-Klatsche.

Viele Stammspieler und der Trainer fehlten

Ein genauer Blick auf die Aufstellung machte aber schon stutzig: Die Namen vieler Stammspieler tauchten nicht auf. „Wir hatten einen Corona-Ausbruch“, sagte FVS-Trainer Sebastian Knäulein. Es habe eine Vielzahl von Spielern der ersten Mannschaft getroffen, so der FVS-Trainer, der wegen eines positiven Testergebnisses ebenfalls nicht am Spielfeldrand stand.

Dabei drängt sich die Frage auf: Warum hat der Landesligist die Partie gegen Oberensingen nicht abgesagt, so wie das bei vielen Begegnungen in diversen Spielklassen zuletzt gehandhabt wurde? Der Grund liegt in einer Änderung der Vorgaben für die Rückrunde, die der Württembergischen Fußballverbands (WFV) mit Blick auf coronabedingte Spielabsagen festgelegt hat. So gilt seit Anfang Februar, dass Spiele nur noch in „Ausnahmefällen, bei deutlich dezimierten Kadern“ abgesetzt werden dürfen.

Strengere Regeln für Absagen

So legte der Verband fest, dass eine Mannschaft einen Antrag auf Absetzung einer Partie stellen kann, wenn sie über weniger als 16 einsatzfähige Spieler verfügt.

Aber: Als nicht einsatzfähig gelten nach den WFV-Vorgaben nur Spielerinnen und Spieler, die positiv auf Corona getestet wurden oder sich als Immunisierte in Quarantäne befinden. Nur diese werden von der Gruppe an Spielern abgezogen, die in dieser Saison schon auf dem Spielberichtsbogen standen.

„Unsere verletzten und kranken Spieler gelten demnach als einsatzfähig und zählen zum Kader“, sagt Hannes Blank, Abteilungsleiter der Sontheimer Fußballer. Ebenfalls nicht abgezogen werden nicht-immunisierte Spieler, die sich in Quarantäne befinden.

34 Spieler im Aufgebot

Dabei fällt den Sontheimern nun eine Entscheidung auf die Füße, die sie eben wegen des Fairplays getroffen hatten. „Wir haben in dieser Saison 34 Spieler auf dem Spielberichtsbogen der Ersten gehabt“, sagt Hannes Blank, „Wir hatten schon in der Hinrunde viele Ausfälle, wollten aber keine Spiele absagen. Deshalb haben wir auf Akteure aus unseren anderen Mannschaften gesetzt.“ Um nach der Regelung ein Spiel absagen zu können, müssten 19 der 34 FVS-Spieler infiziert sein oder sich in Quarantäne befinden.

Apropos Fairplay: Dem konnte der FVS am vergangenen Sonntag nur bedingt gerecht werden. „Das ist nicht nur für uns ein verzerrter Wettbewerb, sondern auch für die anderen Mannschaften in der Liga“, sagt Blank. Mit dem klaren Sieg sprangen die Oberensinger an die Tabellenspitze und haben nun ein deutlich besseres Torverhältnis als der zweitplatzierte SC Geislingen. „Das kann am Ende entscheidend für den Aufstieg sein. Darüber waren die Geislinger sicherlich nicht begeistert“, sagt Sebastian Knäulein.

Knäulein spricht von „unwirklicher Situation“

Trotz der „unwirklichen Situation“, wie Knäulein die aktuellen Umstände beschreibt, werde seine Mannschaft irgendwie antreten, wenn sie muss. Mit welcher Aufstellung das passieren wird, das könne aktuell (Stand Mittwoch) nur spekuliert werden. „Einige Spieler können sich bis zum nächsten Spiel vielleicht noch freitesten“, sagt Hannes Blank, „Aber das heißt dann nicht, dass sie auch völlig gesund sind und spielen können. Wir werden da kein Risiko eingehen.“

Die nächste Partie der Sontheimer steigt an diesem Sonntag beim SV Ebersbach (15 Uhr). Die Situation im Kader hat sich derweil aber nicht verbessert. „Es sind aus dem Kader der Ersten vielleicht elf oder zwölf Spieler einsatzbereit“, sagt Blank. Von der zweiten Mannschaft hatten am vergangenen Sonntag schon sechs Akteure ausgeholfen. Der Rückrundenbeginn der Zweiten in der Kreisliga A 3 an diesem Sonntag wirkt sich zudem nicht gerade förderlich aus.

Sontheimer hoffen auf Spielverlegung

Ganz aufgegeben haben die Sontheimer die Hoffnung aber noch nicht, dass das Auswärtsspiel doch verlegt wird. „Wir stehen im Dialog mit dem WFV“, erzählt Hannes Blank. Zwar bestehe die Regelung – die noch unter 2G-Bedingungen festgelegt wurde – weiter, es gebe aber beim Verband eine Task-Force, die über die Absetzung der Spiele und Sonderfälle entscheidet. „Wir haben die Absetzung des Spiels beantragt“, verrät Blank, der sich für die Entscheidung der Task Force vor allem eines wünscht: Fairplay.